19.03.2020

Offener Brief / Dokumentation der Verdienstausfälle


Die aktuellen Massnahmen zur Eingrenzung des Coronavirus stellen die gesamte Kreativwirtschaft vor ökonomische Herausforderungen, vor allem durch Umsatz- und Verdienstausfälle bei gleichzeitigen Mehrkosten durch Schutzmassnahmen. Die Ausfälle entstehen nicht nur durch die abgesagten kulturellen Veranstaltungen, sondern z.B. auch durch die Absagen von Messen für Kreativproduzenten, und sie werden verschärft durch die Schliessung ihrer Ladengeschäfte.

Gleichzeitig ist die Kreativwirtschaft sowohl Keimzelle für wirtschaftliche Innovationen als auch Garant für konstruktive Beiträge zu verantwortlichem und solidarischem Handeln in Krisenzeiten und darüber hinaus. Es ist essentiell, die ansässigen Akteurinnen und Akteure in allen Teilmärkten der Kreativwirtschaft in den kommenden Monaten zu unterstützen und so die vorhandenen Strukturen für einen Neustart der Wirtschaft und die Normalisierung des gesellschaftlichen Zusammenlebens funktionsfähig zu halten.

kreaB fordert daher die Behörden und Regierungsinstitutionen der Region Basel und des Bundes auf, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Akteure der Kreativwirtschaft im Zusammenhang mit dem Coronavirus schweizweit zu unterstützen.

National haben sich Vertretende der Kulturschaffenden und der Veranstaltungsbranche betreffend Coronavirus und der Folgen mit dem Bundesamt für Kultur BAK und der Pro Helvetia getroffen. Die dabei kommunizierten Ziele werden auch von kreaB unterstützt: Erhalt der vielfältigen Schweizer Kulturlandschaft und ihrer Orte und Arbeitsplätze, auch im Bereich der Laienkultur.

kreaB fordert gerade für die Region Basel, diese Ziele auch auf die anderen Teilbereiche der Kreativwirtschaft auszudehnen. Diese sind im Kanton Basel mit der Design- und Architekturwirtschaft nicht nur die grössten kreativen Teilmärkte, sondern auch ein immens wichtiger Aspekt der Attraktivität Basels für die Bevölkerung und Touristen.

Für alle Bereiche der Kreativwirtschaft schliessen wir uns daher den folgenden Forderungen an:

  • Temporäre ALV im Kreativbereich für Selbständigerwerbende und alle, bei denen die Kurzarbeit jetzt nicht greifen würde (z.B. Einzelunternehmer, Freischaffende, Geschäftsleitungen, Inhaber sowie Teilhaber)
  • Unkomplizierter Zugang zu Kurzarbeit für alle KMU im Bereich Kreativwirtschaft
  • Kompensation für ausgefallene Veranstaltungen
  • Notfallkasse für existentiell bedrohte Personen und Betriebe der Kreativwirtschaft
  • Öffentliche Gelder in Kultur müssen weiterfliessen, Kulturförderer (auch private) sollen sich koordinieren
  • Direkter Einbezug der Organisationen der Kreativwirtschaft bei Ausgestaltung und Umsetzung der konkreten Massnahmen

Um Daten zur aktuellen finanziellen Situation der Unternehmen der Kreativwirtschaft zu erheben, stellt kreaB ein Formular bereit, in dem Verdienstausfälle dokumentiert werden können. Damit schaffen wir eine Grundlage, um den Handlungsbedarf zur Unterstützung der gesamten Kreativwirtschaft aufzuzeigen und um bei Politik und Behörden finanzielle Entlastungen einzufordern. kreaB wird die Daten vertraulich behandeln und nur in anonymisierten Statistiken veröffentlichen. Wir empfehlen Dir und allen Kreativschaffenden, Verdienstausfälle mit dem untenstehenden Formular zu dokumentieren.


Formular Verdienstausfall