30.01.2018

undef sprengt die Grenzen der Realität

Falls Ihr kürzlich in einem Museum auf einen Knopf gedrückt oder auf einem Touchscreen herumgewischt habt, dann stehen die Chancen gut, dass «undef» dahintersteckt. Denn immer mehr Museen und Ausstellungsbetreiber entdecken den Zweimannbetrieb aus Kleinbasel für sich. Die Nachfrage nach bewegten Bildern und Interfaces wächst in der Branche stetig. Besucherinnen und Besucher sollen nämlich nicht nur einfach passiv durch eine Ausstellung schlendern, sondern diese auch aktiv erleben.

Das Prinzip «Knopf drücken» ist zwar simpel, liegt jedoch den meisten Projekten von undef zugrunde. Die Bandbreite reicht von einem interaktiven Buch, das ein Besucher auf verschiedenen Seiten aufschlagen kann bis zu animierten Zeichnungen. Letztere begeisterte zuletzt Erwachsene und Kinder im Museum der Kulturen Basel. Die Animachina von undef erlaubte es den Besucher mithilfe ihrer eigenen Körperbewegungen eine von ihnen zuvor gezeichnete Figur auf einer Grossleinwand zu animieren. Und zwar in Echtzeit.

Game Design fürs Theater
Die Tools und Techniken, auf die undef zurückgreift, kommen aus dem Game Design. Schliesslich geht es auch in Computerspielen darum, dass eine Spieleraktion eine Reaktion in der virtuellen Welt provoziert. Mittlerweile zählen vor allem Museen zu den Kunden von undef. Daneben realisieren die Gründer und Inhaber Martin Fuchs und Philip Whitfield einmal pro Jahr auch eigene Kunstprojekte. Und immer wieder arbeiten sie mit dem Jungen Theater Basel zusammen. Im März startet das Stück «What we are looking for» jungestheaterbasel.ch, für das undef die Visuals entwickelte.

Die Idee für die Firma hatten Fuchs und Whitfield bereits während des Studiums am Hyperwerk. 2009 gründeten sie dann undef. Dies ist nicht nur ein Begriff aus der Programmiersprache, sondern repräsentiert heute vor allem die Firmenphilosophie. Die enorme Bandbreite der Projekte macht es schwierig, die Firma zu definieren. Doch genau das macht undef auch so vielseitig und spannend.